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Das Petrusevangelium

Veröffentlicht am 20.11.2016

Petrusevangelium mit Anmerkungen

 

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Petrusevangelium

 

Von der Apokalypse des Apostels Petrus sind 3 Versionen überliefert worden

a) Die griechische Petrus-Apokalypse

b) Die äthiopische Petrus-Apokalypse

c) Die koptische Petrus-Apokalypse (Nag Hammadi)

Wikipedia

 

Das Petrusevangelium (abgekürzt: PetrEv oder EvPetr) ist ein apokryphes Evangelium (praesertim Simon Petrus Apokryphen), das in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts (oder evtl. schon kurz nach 70 n. Chr.) vermutlich in Syrien entstand. Es gehört zu den Passionsevangelien, das heißt, es befasst sich vorwiegend mit Tod und Auferstehung Jesu Christi. Die Verurteilung Jesu wird darin eher dem jüdischen König Herodes als dem römischen Statthalter Pilatus zugeschrieben. Das PetrEv ist das einzige bekannte Evangelium, das behauptet, einen Augenzeugenbericht der Auferstehung Jesu zu bieten.

 

Das Evangelium ist aus der Perspektive des Simon Petrus als Ich-Erzählung geschrieben:

„Ich aber, Simon Petrus, und mein Bruder Andreas nahmen unsere Netze und gingen ans Meer. Und es war bei uns Levi, der Sohn des Alphäus, welchen der Herr (vom Zoll weggerufen hatte...?)“

– Petrusevangelium 14,60

Eine Abfassung durch den Apostel Petrus ist jedoch äußerst unwahrscheinlich. Allgemein geht man davon aus, dass es sich um eine pseudepigraphische Schrift handelt, die im Namen des bekannten und anerkannten Apostels verfasst wurde, um dem Text Autorität zu verleihen. Auch die Minderheit der Forscher, die eine Frühdatierung des Petrusevangeliums auf die Zeit kurz vor 75 n. Chr. vertritt (K. Berger, H. Köster, J. D. Crossan, F. Bovon), geht nicht von einer Abfassung durch den Apostel Petrus aus. Zumeist wird angenommen, dass es nur ein einziges Petrusevangelium gab und dass das Pergament von Akhmim neben einigen weiteren Fragmenten den Text dieses Evangeliums darbietet.

Eine Mehrheit der Forscher ist überzeugt, dass der Verfasser seine Informationen aus gottesdienstlichen Lesungen aus den kanonischen Evangelien aufnahm und mit anderen Überlieferungen aus dem Gedächtnis niederschrieb. Dies würde die Verbreitung der ersten drei Evangelien voraussetzen. Daher nimmt die Mehrheit an, das PetrEv sei in der 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts entstanden.[3] Erstmals wird der Text bei Serapion von Antiochia zitiert, daher muss das PetrEv vor 190 n. Chr. entstanden sein.

Als Entstehungsort wird aufgrund einiger sprachlicher Besonderheiten Syrien vermutet.

Die Existenz eines Petrusevangeliums ist in der frühen Kirche mehrfach bezeugt, vor allem durch Origenes und Eusebius von Caesarea. Letzterer berichtet in seiner Kirchengeschichte (VI, 12,3-6) vom Bischof Serapion von Antiochien (190-203 n. Chr.), dieser habe Ende des 2. Jahrhunderts ein Petrusevangelium in der kleinen Gemeinde von Rhossos in Syrien vorgefunden, wo es im Gottesdienst verwendet wurde. Euseb berichtet von Serapion, dass dieser es zunächst nicht für schädlich hielt und es duldete, trotz mancher kindlicher Vorstellungen, die sich in der Gemeinde durch diese Schrift breit machten, aber dann stellte er bei einem zweiten Besuch der Gemeinde die doketische Auslegung dieser Schrift fest und lehnte dann die Schrift ab. Serapion machte eine Liste von problematischen Zitaten, die Eusebius erwähnt, die aber nicht überliefert ist. Alles was zum Thema bekannt ist, deutet darauf hin, dass die heute bekannten Textfragmente dieser Schrift zuzuordnen sind.

Eusebius rechnet die Schrift zu den in der Kirche nicht anerkannten Schriften, im Gefolge des Eusebius lehnen auch Hieronymus und das Decretum Gelasianum die Schrift als apokryphe Literatur ab.

Didymus von Alexandrien nennt es zusammen mit dem Thomasevangelium explizit als Fälschung.

 

  

Die Offenbarung des Petrus

 

(Griechische Version, Nag Hammadi – 8.3)

 

Einführung

(p.70,14-72,4)

Als der Erlöser im Tempel saß im dreihundertsten ‹…› der Errichtung und der Freude der zehnten Säule und als er ruhte auf der Zahl der Lebendigen und unbefleckten Größe,

sprach er zu mir: „Petrus, gesegnet sind diejenigen, die zum Vater gehören – weil sie oberhalb der Himmel sind -, der das Leben geoffenbart hat an denen, die aus dem Leben stammten durch mich, da ich (sie) daran erinnert habe – die gebaut werden auf dem, was stark ist -, dass sie auf meine Worte hören und dass sie unterscheiden werden zwischen Worten der Ungerechtigkeit und Gesetzeswidrigkeit und (Worten der) Gerechtigkeit – weil sie von oben stammen – ‹und› allen Worten dieses Pleromas der Wahrheit,

denn sie waren voll Freude erleuchtet von dem, den die Mächte suchen und nicht finden konnten, der auch von keinem Prophetenspross genannt worden war, während er jetzt in diesen erschienen ist: in dem Geoffenbarten – das ist der Menschensohn, der über den Himmeln thront – (und) in einer ‹Menge› Personen gleichen Wesens.

Du auch, Petrus, werde vollkommen, entsprechend deinem Namen,

genauso wie ich, der ich dich erwählt habe; denn mit dir habe ich einen Anfang gemacht für die übrigen, die ich zur Erkenntnis berufen habe.

Sei also stark, bis der Nachahmer der Gerechtigkeit, dessen, der dich früher berufen hat ‹…› – er hat dich berufen, damit du ihn auf richtige Weise kennen würdest,

wegen des Abstandes zu ihm, die zu ihm gelangt ist, und der Nerven seiner Hände und Füße und (hinsichtlich) der Krönung durch jene (Wesen) der Mitte und seines strahlenden Leibes. In der Hoffnung auf einen Dienst wird er gebracht für einen Ehrenlohn. So wird er dich dreimal in dieser Nacht tadeln.

  

Visions- und Auditionsbericht

(p.72,4-73,10)

Als er dies sagte, sah ich die Priester und das Volk gegen uns mit Steinen anrücken, um uns zu töten. Ich fürchtete, dass wir sterben würden. Und er sagte zu mir: „Petrus, ich habe dir viele Male gesagt, dass sie Blinde sind, die keinen Führer haben.

Wenn du ihre Blindheit verstehen willst, lege deine Hände auf die Augen deines Leibes und sage, was du siehst.“ Als ich dies getan hatte, sah ich aber nichts. Ich sagte: „Niemand sieht (auf diese Weise).“ Wiederum sagte er zu mir: „Tu das noch einmal.“ Da überkam mich frohgemut Furcht, denn ich sah ein neues Licht, heller als Tageslicht. Danach kam es herab auf den Erlöser. Und ich erzählte ihm, was ich gesehen hatte.

Und er sagte wieder zu mir: „Hebe deine Hände hoch und höre auf das, was (p.73) die Priester und die Volksmengen sagen.“ Und ich hörte auf die Priester, während sie mit den Schriftgelehrten beisammen saßen. Und die Volksmassen schrien mit ihrer Stimme. Als er dies von mir gehört hatte, sagte er zu mir: „Spitze die Ohren deines Kopfes und höre auf das, was sie sagen.“ Und ich hörte wiederum (und sagte:) „Du wirst gepriesen, während du thronst.“

  

Monolog des Erlösers und Reaktion des Petrus

Und als ich dies erzählt hatte, sagte der Erlöser: „Ich habe dir gesagt, dass diese Blinde und Taube sind.

Höre jetzt auf das, was dir gesagt wird in einem Mysterium und bewahre es. Sage es nicht den Kindern dieses Äons. Denn du wirst verflucht werden in diesen Äonen – weil sie dich nicht kennen -, während du gepriesen wirst in der Erkenntnis.

Denn viele werden teilhaben an dem Anfang unseres Wortes, aber sie werden sich wieder abwenden gemäß dem Willen des Vaters ihres Irrtums, weil sie das getan haben, was er wollte. Und er wird sie in seinem Gericht zur Schau stellen, (nämlich) die Diener des Wortes. Welche aber mit ihnen vermischt wurden, werden zu ihren Gefangenen werden, weil sie ohne Wahrnehmung sind. Sie drängen den lauteren guten Reinen dem Henker entgegen.

Und bis zu ihrer Herrschaft wird Christus gepriesen in Wiederherstellung, aber die Leute der falschen Verkündigung werden gepriesen, jene die nach dir kommen werden.

Und sie werden dem Namen eines Toten anhangen. Während sie denken, dass sie rein gemacht werden, wenn sie sich (noch mehr) beschmutzen,

und sie werden einem Namen der Irrung verfallen und in die Hand eines schlechten Betrügers geraten, der eine vielgestaltige Lehre hat,

während sie durch Spaltung beherrscht werden: Denn einige von ihnen werden die Wahrheit lästern und böse Worte sprechen, und sie werden Böses gegeneinander reden.

Einige werden sich selbst nach einem Mann und einer nackten vielgestaltigen Frau, die viel gelitten hat, nennen;

denn sie stehen unter der Macht der Archonten.

Und die, die diese Sachen verkünden, werden nach Träumen fragen. Wenn sie sagen, dass ein Traum von einem Dämon stammt, der ihrem Irrtum angemessen ist, wird ihnen Vernichtung statt Unsterblichkeit gegeben werden.

Denn es ist nicht möglich, dass das Böse gute Frucht bringt: Denn der Ort, aus dem jeder stammt, erzeugt, was ihm (dem Ort) gleicht.

Denn weder stammt jede Seele aus der Wahrheit noch aus der Unsterblichkeit, denn jede Seele dieser Äonen wird zum Tod gerechnet, unserer Meinung nach.

Darum ist sie (die Seele der Dunkel-Wesen) für immer eine Dienerin, die geschaffen ist für ihre Begierden und für deren ewige Vernichtung, worin sie sind und woraus sie sind, weil sie die Geschöpfe der Materie lieben, die mit ihnen erschienen sind. Die unsterblichen Seelen sind nicht wie diese, Petrus.

Jedoch, solange die Stunde nicht gekommen ist, wird sie (die Seele der DEI-Wesen) der Toten gleichen, aber sie wird ihre Natur nicht offenbaren, nämlich, dass sie allein die Unsterbliche ist, die nachdenkt über Unsterblichkeit, und die glaubt oder begehrt, diese zu verlassen.

Denn weder sammelt man Feigen von Dornen oder Dornsträuchern – wenn man weise ist – noch Trauben von Disteln. Denn einerseits bleibt etwas immer in dem (Zustand), woraus es stammt.

Wenn es aus etwas Schlechtem stammt, wird das zur Vernichtung für es und zum Tod werden. Andererseits bleibt jene in dem Ewigen, in dem, was zum Leben gehört und zur Unsterblichkeit des Lebens, dem sie gleichen. Alles also, was nicht existiert, wird sich auflösen in das, was nicht existiert.

Genauso wie Taube und Blinde sich nur mit Ihresgleichen vertragen. Andere aber werden sich umwenden, aus bösen Worten und Mysterien, die Leute verführen.

Manche Leute, die kein Mysterium kennen, reden über Dinge, von denen sie nichts wissen. Aber sie werden sich brüsten, dass das Mysterium der Wahrheit exklusiv bei ihnen ist.

Und hochmütig werden sie anfangen, {…} neidisch zu sein auf die unsterbliche Seele, die zur Geisel geworden ist.

Denn jede Gewalt, Macht und Kraft dieser Äonen wünscht bei diesen (Mysterien) in der Schöpfung der Welt zu sein, damit die, die nicht existieren, durch die, die existieren, Ehre erwiesen bekommen, obwohl sie sich selbst vergessen haben. Ohne von ihnen gerettet oder auf den Weg gebracht worden zu sein, begehren sie allezeit, selbst zu Unauflöslichen zu werden.

Denn wenn die unsterbliche Seele Kraft empfängt durch einen intellektuellen Geist, bewegen sie sich sofort in Richtung auf diesen, der zu denjenigen gehört, die sie in die Irre geführt haben.

Andere aber, die zahlreich sind und der Wahrheit widerstehen – diese sind die Boten des Irrtums -, werden ihren Irrtum und ihr Gesetz einsetzen gegen meine reinen Gedanken, da sie, von einer (Stelle) aus blickend, denken, dass die Guten und die Bösen aus ein und demselben (Ort) stammen.

Sie treiben Handel mit meinem Wort und sie werden ein hartes Schicksal festsetzen, wovor das Geschlecht der unsterblichen Seelen vergeblich zu fliehen versucht bis zu meiner Wiederkunft,

denn sie werden aus ihnen hervorgehen – und (mit) meiner Vergebung ihrer Übertretungen, in die sie gefallen sind durch die Widersacher, deren Erlösung aus der Sklaverei, in der sie sich befanden, ich bewirkt habe, um ihnen Freiheit zu geben.

Denn sie werden eine weitere Nachahmung schaffen im Namen eines Toten – das ist Hermas – (im Namen) des Erstgeborenen der Ungerechtigkeit, damit die Kleinen nicht an das echte Licht glauben. Diejenigen von solcher Art sind die Arbeiter, die in die äußerste Finsternis geworfen werden, außerhalb der Kinder des Lichtes.

Denn weder werden sie (selbst) hineingehen noch werden sie die hineinlassen, die nach oben gehen zu ihrer Zustimmung, zu ihrer Erlösung.

Wieder andere unter ihnen aber, weil sie das Leiden haben, denken, dass sie erfüllen werden

die Weisheit der Bruderschaft, die wahrhaft existiert – welche die geistliche Gemeinschaft mit denen ist, die dieselbe Wurzel haben in einer Gemeinschaft, auf der die Hochzeit der Unsterblichkeit erscheinen wird.

Aber das ähnliche Geschlecht der Schwesternschaft wird erscheinen als Nachahmung.

Dies sind diejenigen, die ihre Brüder bedrücken, indem sie ihnen sagen: ‚Hierdurch hat unser Gott Erbarmen; da Rettung hierdurch zu uns kommt.‘

Sie kennen nicht die Strafe für die, die sich so erfreuen, zusammen mit denen, die das den Kleinen angetan haben, die neidisch zugeschaut haben und die sie gefangen genommen haben.

Da werden aber andere sein, von denen, die sich außerhalb unserer Zahl befinden, die sich selbst Bischof nennen – und auch Diakone – als ob sie ihre Autorität von Gott empfangen hätten, während sie unter das Urteil der ersten Plätze fallen. Das sind die Kanäle ohne Wasser.“

Ich aber sagte: „Ich fürchte mich wegen der Dinge, die du mir gesagt hast, dass nur wenige, nach unserer Meinung, den Anforderungen gewachsen sind, während es viele gibt, die viele der Lebendigen verführen werden, indem sie sie in ihrer Mitte zugrunde richten. Und wenn sie deinen Namen aussprechen, wird ihnen geglaubt werden.“

Der Erlöser sagte: „Eine Zeit ist für sie festgelegt. Mit einer Zahl, die in Übereinstimmung ist mit ihrem Irrtum, werden sie über die Kleinen herrschen.

Und nach dem Ende des Irrtums wird das nichtalternde ‹Geschlecht› der unsterblichen Einsicht jung werden, und sie werden herrschen über die, die über sie herrschten.

Er wird die Wurzel ihres Irrtums ausreißen, und er wird ihn zuschanden machen, so dass er offenbar wird in jeder Freiheit, die er sich angeeignet hat. Und diejenigen, die von dieser Art sind, werden unwandelbar sein, Petrus.

Komm nun, lass uns zur Erfüllung der Zustimmung (zum Willen) des unbefleckten Vater gehen! Denn siehe, diejenigen, die das Urteil über sich selbst bringen, kommen (jetzt). Sie machen sich selbst zuschanden. Mich können sie nicht berühren.

Du aber, Petrus, wirst mitten unter ihnen stehen. Habe keine Angst wegen deiner Furchtsamkeit. Ihre Einsicht wird verschlossen werden, denn der Unsichtbare hat sich ihnen gegenüber aufgestellt.“

Visionsbericht

Nachdem er dies gesagt hatte, sah ich ihn, als ob er von ihnen ergriffen würde, und ich sagte: „Was sehe ich, Herr? Bist du es selbst, den sie festnehmen, und greifst du nach mir? Oder wer ist der, der heiter ist und lacht neben dem Holz, und schlagen sie einem anderen auf die Füße und auf die Hände?“

Der Erlöser sagte zu mir: „Der, den du heiter und lachend neben dem Holz siehst, das ist der lebendige Jesus. Der aber, in dessen Hände und Füße sie die Nägel schlagen, das ist sein Fleischesleib, der Ersatz. Sie machen das zuschanden, was nach seinem Bild entstanden ist. Aber sieh ihn und mich doch an.“

Als ich aber gesehen hatte, sagte ich: „Herr, niemand sieht dich, lass uns von diesem Ort fliehen.“

Aber er sagte zu mir: „Ich habe dir gesagt, lass Blinde in Ruhe. Und du, sieh, wie sie nicht wissen was sie reden. Denn den Sohn ihrer Herrlichkeit haben sie anstelle meines Dieners zuschanden gemacht.“

Ich aber sah einen, der dabei war sich uns zu nähern, und der ihm, und dem, der lachte oben auf dem Holz, glich. Er war gewebt in heiligem Geist, und er ist der Erlöser. Und es gab ein großes unaussprechliches Licht, das sie umgab,

und die Menge unaussprechlicher und unsichtbarer Engel, die sie priesen. Und ich sah, dass der, der verherrlicht, offenbart wurde.

 

Abschluss

(p.82,17-84,13)

Er aber sagte zu mir: „Sei stark, weil du es bist, dem diese Mysterien gegeben sind, um sie öffentlich zu erkennen,

dass jener, der angenagelt war, der Erstgeborene und das Haus der Dämonen ist; und der Steinkrug, in dem sie wohnen ‹…› – des Elohim, des Kreuzes, unter dem Gesetz.

Aber jener, der in seiner Nähe steht, ist der lebendige Erlöser, der zuvor in ihm war, in dem, den sie ergriffen, und er wurde freigelassen, während er heiter dasteht,

weil er sieht, dass die, die ihn gewalttätig behandelt haben, untereinander zerspalten sind.

Deswegen: Er lacht über ihr Unvermögen zu sehen. Denn er weiß, dass sie Blindgeborene sind. Der Leidende nun sei verflucht, weil sein Leib eine Art von Ersatz ist.

Der aber, der freigelassen wird, ist mein leiblicher Leib. Ich ‹bin› der vernünftige Geist, der erfüllt ist von strahlendem Licht.

Der, den du auf mich zukommen sahst, ist unser vernünftiges Pleroma, das das vollkommene Licht verbindet mit meinem heiligen Geist.

Also sollst du die Dinge, die du gesehen hast, den Fremden geben, die nicht aus diesem Äon stammen.

Denn es wird keine Ehre geben in einem sterblichen Menschen, sondern nur für diejenigen, die erwählt sind aus einer unsterblichen Substanz, die gezeigt hat, dass sie den, der seinen Überfluss gibt, fassen kann.

Darum habe ich gesagt: ‚Wer hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben.

Wer aber nicht hat – das ist der Mensch dieses Ortes, der ganz tot ist, der aus der natürlichen Neigung zur Fortpflanzung stammt,

der, wenn einer aus der unsterblichen Substanz erscheint, denkt, dass sie ihn greifen können – dem wird es weggenommen werden und es wird dem Existierenden hinzugefügt werden.

Du nun, sei stark und fürchte nichts, denn ich werde bei dir sein, damit keiner deiner Feinde dich verletzen wird. Friede sei mit dir, sei stark!“  

 

Petrusevangelium mit Anmerkungen

 

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